Starke Menschen
Starke Menschen werden nicht geliebt, sie sind unbequem.
Man kann sie nicht kontrollieren.
Sie hören auf sich selbst und wissen was sie wert sind und sind nicht bereit davon abzuweichen.
In ihnen sind Anker an denen sie festhalten, um ein Leben ohne Schmerz zu führen und glücklich zu sein, trotz allem.
In ihnen sind starke Wurzeln, die nicht herausgerissen oder zerstört werden können, genau so wenig wie ihre festen Prinzipien, ihre Gefühle, Ihr eigenes Selbstwertgefühl, ihre Moral und der Glaube an sich selbst.
Starke Menschen können die Wahrheit ertragen.
Schicksalsschläge oder der Folterakt des Verrats und den Sturm ihrer eigenen Emotionen können sie allein bewältigen.
Sie sind stark und resilient.
Diese Botschaft über starke Menschen ist inspirierend und ermutigend.
Starke Frauen, oder zwanghaft gelebter männlicher Anteil…
…mal kritisch hinterfragt.
Viele Frauen bezeichnen sich selbst oder werden durch Andere, als starke Frauen bezeichnet.
Was erstmal so schön positiv klingt und auch in mir Freude auslöst – da es oft als Kompliment gemeint ist, hat aber auch eine DUNKLE Seite.
Oft wird mit dem Begriff „Starke Frau“ gemeint, dass es sich um eine starke Ausprägung des gelebten männlichen Anteils handelt.
Es gibt viele Be- und Vorverurteilungen, die einfach nicht stimmig sind und nur reduzieren.
Ich höre immer wieder Frauen sagen: „Männer haben Angst vor starken Frauen…“.
Das mache die Partnersuche so ungemein schwierig.
Ja, ist das wirklich so?
Ich glaube, ja. Ein Mann muss Mut haben sich auf eine starke Frau einzulassen.
Mut und Wille noch mehr an einer Beziehung – auch an der Beziehung zu sich selbst – zu arbeiten, als es ohne hin schon notwendig ist.
Gleichklang und Augenhöhe entstehen nicht von selbst.
Starke Frauen strahlen anders – sie strahlen männliche Energie aus – sie reden viel davon, was sie alles tun, alles können, alles verstehen, um was sie kämpfen und wie sie sich durchsetzen können – sie wirken wie eine Amazone mit zwei Schwertern – eines in jeder Hand.
Starke Frauen sind unabhängig, ruhen meist in sich, haben ihr Leben im Griff oder räumen es auf.
Ist es das was Angst macht? – oder eher, dass Männer sich neben so einer starken Frau einfach überflüssig fühlen, weil sie das Gefühl haben nicht gebraucht zu werden, nicht beschützen zu dürfen, nicht führen zu dürfen, schwach zu wirken und nicht auf Augenhöhe sein zu dürfen.
Das glauben sie vermutlicher Weise.
Wie wird man zur starken Frau?
Aber zurück zu den „starken“ Frauen – ich selbst bin auch Eine – deshalb darf und muss ich einen Artikel und eine Podcast-Folge dazu machen.
Eine starke Frau hat keine einfache Vergangenheit.
Aus der Notwendigkeit heraus – entweder weil Frau ohne Mann dasteht und das Leben Frau einfach fordert, alles alleine zu stemmen – oder, so ist es mir ergangen, einen Mann zu haben, der es einfach erwartet hat, dass Frau sich um alles kümmert, alles erledigt, alles koordiniert, alles organisiert, alles strukturiert, alles pflegt und hegt, so wie Mama das auch gemacht hat …und dann noch in Vollzeit die Haushaltskasse füllt.
Oh nein, dieser Mann war nicht faul, dumm oder schlecht – nein, er tat einfach nur die Dinge, die ihm Spaß machten, die er als wichtig erachtete, die sein Leben erfüllten – alles was sein Ego fütterte …meist so, wie er es als Kind vorgelebt bekommen hatte getan. Er hatte nicht den Sprung ins erwachsen sein geschafft …weil es meist gar nicht notwendig war, gab es doch die Frau in seinem Leben, die ihn so wunderbar supportete.
Er sah einfach nicht die Wünsche und Bedürfnisse seiner Frau – er nahm sie nicht als Ganzes wahr.
Diese Art von Beziehung ist keine Symbiose, keine ausgewogene Allianz, keine Partnerschaft, eher eine Zweckgemeinschaft.
Frau hat dann doch ein Kind, obwohl es keine Geburt gab.
Die Erwartungen an eine starke Frau.
Es ist nicht so, das starke Frauen grundsätzlich mit jeder Situation, mit jedem Problem gleich gut umgehen können – nein, sie haben auch Schwächen und Ängste.
Was sie aber immer wieder hören, wenn sie darüber sprechen möchten „das verstehe ich nicht… – wieso… – ach komm – DU bist doch eine STARKE Frau – schaffst Du schon“.
Ende der Durchsage… und starke Frau hört auf zu sprechen und ist enttäuscht.
Wie fühlt sich das so an, als starke Frau?
Ganz sicherlich nicht als Frau wahrgenommen, eher wie ein guter Kumpel – ganz sicherlich nicht respektiert und als Ganzes gesehen, eher reduziert auf den gelebten männlichen Anteil – überhaupt nicht gesehen und wahrgenommen – ganz sicherlich nicht in ihrer gelebten Weiblichkeit – ganz sicherlich nicht behütet und beschützt, denn das könnte sie ja selbst – ganz sicherlich nicht in ihren Wünschen und Bedürfnissen wahrgenommen, sowas hat starke Frau doch nicht.
Was bringt es einem ein, als Frau?
Jede Menge MacherTum – daraus resultiert ein starkes Selbstvertrauen, ein sicheres Auftreten, ein konsequentes Handeln …aber auch Härte und Frust.
Eine starke Frau zu sein ist ein Entwicklungsprozess. Keine Frau wird da hinein geboren.
Plötzlich ist sie da, die Lebenssituation, die es einfordert. Es bedeutet ständig eine Maske aufsetzen zu müssen – sich nicht zeigen zu dürfen, nicht auch schwach, hilflos und überfordert sein zu dürfen.
Denn Frau wird auf diesen männlichen Anteil reduziert!
Was brauchen starken Frauen!
Sie sehnen sich nach starken Armen und einer breiten Brust, nach einem Herz und einem Verstand, nach männlicher Energie!
Eine Brust an die sie sich anlehnen dürfen.
Arme die sie halten und ihr Schutz, Trost und Sicherheit vermitteln.
Nach einem Menschen bei dem sie loslassen dürfen, an den sie Kontrolle abgeben dürfen, ein Herz in dem sie wohnen dürfen, wo sie willkommen sind, einen Verstand der ihre Fragen und Unsicherheiten erfassen kann, männliche Energie – die sie zurück in ihre Weiblichkeit bringt.
Muss man vor dem Geheimnis einer starken Frau Angst haben – ich sage NEIN !!! Ein Mann muss es nur wahrnehmen können – hinter die Mauern schauen können.
Auch wir starken Frauen brauchen EUCH – als Mensch, als Mann, als Seelenfreund, als Partner – in Eurer vollen Kraft und männlichen Energie.
Dann entsteht Symbiose und Augenhöhe.
Denn durch Euch dürfen wir Frau sein, auch mal nicht funktionieren dürfen, Weiblichkeit, Sinnlichkeit und Intimität leben dürfen.
Eine starke Frau zu sein ist schön – mit einem starken Mann an der Seite – als Allianz und in tiefer Liebe und Verbundenheit.